Günter Herburger, geboren am 6. 4. 1932 in Isny/Allgäu, studierte nach dem Abitur 1951 Philosophie und Sanskrit in München und Paris. Danach übte er in Frankreich, Spanien, Nordafrika und Italien verschiedene Berufe aus. Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland arbeitete er ein Jahr als Fernsehredakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. 1964 las er zum ersten Mal, anlässlich einer Auslandstagung, bei der Gruppe 47 (in Sigtuna, Schweden). Herburger lebte als freier Schriftsteller lange in München. Er war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Herburger starb am 3. 5. 2018 in Berlin.
* 6. April 1932
† 3. Mai 2018
von Peter Bekes
Essay
„Das ist eine brauchbare Methode, wir, in ein Netz von Bezüglichkeiten verwickelt, müssen mit dem Allernächsten beginnen und nicht mit Sprüchen, die schon seit Jahrhunderten benutzt werden.“ Mit dieser programmatischen Forderung Herburgers (in: „Dogmatisches über Gedichte“) könnte man sein Werk umschreiben. Es umfasst neben Romanen, Erzählungen und Gedichten eine Vielzahl von Hörspielen, Fernsehdrehbüchern und literatur- und gesellschaftskritischen Beiträgen. Der Appell an sich und seine Schriftstellerkollegen, mit dem Allernächsten zu beginnen, also weniger von den Erfahrungen aus zweiter Hand, von den herkömmlichen literarischen Argumentationsschemata, als vielmehr von den (eigenen) Alltagserfahrungen auszugehen, erscheint in besonderem Maße in Herburgers erstem größeren Prosabuch „Eine gleichmäßige Landschaft“ (1964), ...